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Lebensraum
Garten

 

Wenn der Herbst den Garten in sein buntes Kleid hüllt, beginnt die Natur, sich langsam zurückzuziehen. Doch die kalte Jahreszeit ist nicht nur das Ende der Wachstumsphase – es ist auch eine Zeit, in der Gärten neue Lebensräume schaffen können.

Schon in den frühen Morgenstunden liegt ein sanfter Nebel über dem Boden. Das Laub, das die Bäume bereits verloren haben, bedeckt Wege und Beete wie eine weiche Decke. Es raschelt leise unter den Schritten, während sich der Nebel langsam auflöst und die Farben des Herbstlaubs im warmen Licht erstrahlen. Doch das Laub ist mehr als nur schön anzusehen – es bietet Unterschlupf für viele kleine Lebewesen, die hier den Winter verbringen können. Mit ein paar einfachen Handgriffen wird der Garten auch im Herbst und Winter zu einem lebendigen Rückzugsort.

 

„Ein Garten muss im Herbst nicht perfekt aufgeräumt sein,“ sagt Gernot Kubart, dessen Gärtnerei Partnerbetrieb von „Natur im Garten“ ist. Der Verein setzt sich für ökologische und nachhaltige Gartenpflege ein und fördert naturnahe Gestaltungsansätze. Auch Kubart erfüllt diese Qualitätskriterien und berät Gartenbesitzer:innen regelmäßig dazu, wie sie ihren Garten nachhaltiger gestalten können. Laub- und Totholzhaufen, zum Beispiel, sind wahre Zufluchtsorte für viele nützliche Insekten und Kleintiere und bewahren so das natürliche Gleichgewicht der Natur.

Kleiner Lebensraum,
großer Beitrag

 

Neben Laub- und Totholzhaufen kann auch eine wilde Ecke im Garten einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Hier dürfen Brennnesseln, Gräser und Stauden ruhig stehen bleiben. Sie bieten Nährstoffe und Rückzugsorte und schaffen eine Art Mini-Biotop, das den Garten auch im Winter lebendig hält. Auch Steinhaufen oder Trockensteinmauern, wie sie Kubart gerne plant, bieten wertvollen Lebensraum. Zwischen den Steinen können Eidechsen, Käfer und sogar Wiesel den Winter verbringen – ein schützendes Quartier, das verputzte Mauern nicht bieten können.

 

Und für alle, die es trotz der naturnahen Gestaltung gerne etwas bunter haben: Auch im Herbst kann der Garten mit winterharten Pflanzen und Dekorationen stimmungsvoll gestaltet werden. Herbst- und Winterblumen wie Erika bringen Farbakzente ins Beet oder in Töpfe. Zusammen mit ein paar dekorativen Kürbissen entsteht ein herbstliches Bild, das zugleich Raum für die Natur lässt.

Hoher Besuch im Garten

 

Auch viele Vogelarten nutzen unsere heimischen Gärten als Winterquartier. Einige Arten, wie Buchfinken und Gimpel, verweilen ganzjährig, andere ziehen aus dem hohen Norden zu uns und suchen im Garten etwas zum Naschen. Mit ein paar Futterstellen lässt sich die Vogelwelt in der kalten Jahreszeit gut unterstützen. Und für uns ist es eine wunderbare Möglichkeit, die verschiedenen Arten den Winter über zu beobachten.

 

Das Herbstlaub ist unter Sträuchern oder in geschützten Ecken gut aufgehoben. Hier kann es als wertvolle Mulchschicht dienen, den Boden fruchtbar halten und den Garten schon für das kommende Jahr vorbereiten. Für Igel bietet ein Laubhaufen eine kuschelige Winterunterkunft, ebenso wie für Marienkäfer und andere nützliche Insekten, die es sich im Falllaub bequem machen.

 

Mit kleinen Gesten und einem bewussten Blick auf das große Ganze können wir unseren Gärten in den kalten Monaten zum schützenden Winterquartier für viele Lebewesen machen – und die Natur zurück in den Garten holen.

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